20. April 2024 Frühlingsexkursion NVVL
15. März 2024 Generalversammlung NVVL
09. Dezember 2023 Chesseli-Suppe Tag
07. Dezember 2023 Klausenhöck
25. November 2023 Vereins Tannenbaum
28. Oktober & 11. November 2023 Nistkastenreinigung
21. Oktober 2023 - Vereinsreise
16. September 2023 - Bachputzete
25. / 26./ 27. August 2023 - Dorffest Luterbach
20. August 2023 - Risottoessen
Tragt Sorge zu unserem schönen Vereinslokal und der Brätelstelle
wir freuen uns auf ALLE die Interesse haben
16. Juli 2023 Vereinsanlass - Familienfest im OV Heim
im Juli 2023 Unser erneuertes Vereins-Holzbrett
2023 Dorfexkursion
2023 GV Restaurant Krone
2022 Chesselisuppe vom 10. Dez.
2022 Weihnachtsbaum Aufstellen
2022 Nistkasten Reinigung
2022 Holzen
BirdLife Schweiz wählt den Zwergtaucher zum Vogel des Jahres 2024. Er ist einer unser kleinsten Wasservögel und Symbol für qualitativ hochwertige Gewässer verschiedener Arten. Der Erhalt bestehender Lebensräume ist für ihn ebenso wichtig wie die Wiederherstellung und Neuschaffung von Gewässern. Diese besiedelt er bei entsprechender Qualität gerne. Damit ist er Botschafter für den Ausbau der Ökologischen Infrastruktur und ebnet auch vielen anderen Lebewesen den Weg zu einem zusammenhängenden Mosaik aus wertvollen Lebensräumen.
Porträt
Klein und heimlich
Der Zwergtaucher ist ein kleiner Wasservogel, der in weiten Bereichen Europas und Asiens heimisch ist. Er ist leicht erkennbar durch seine kompakte Silhouette mit rundem Rücken und kurzem Hals, welcher im Brutkleid charakteristisch rostrot gefärbt ist. Am Schnabelgrund ist ein heller Fleck zu erkennen. Auf den ersten Blick könnte man die Art für eine Ente halten, jedoch ist er der kleinste Vertreter der Lappentaucher, zu der auch der grössere Haubentaucher zählt.
Zwergtaucher sind ganzjährig bei uns anzutreffen. Allerdings verhalten sie sich während der Brutzeit eher heimlich und halten sich gerne im Röhricht auf, wo sie kaum zu entdecken sind. Im Winter führen sie oft kleinere Wanderungen an grössere Gewässer durch, wo sie auf Zuwanderer aus nördlicheren Gebieten treffen. Dann kann man sie auf der offenen Wasserfläche besser beobachten.
Ausserhalb der Brutzeit zeigt der Zwergtaucher eine Palette an warmen Brauntönen
Vielfältige Lebensräume
Der Zwergtaucher bewohnt die unterschiedlichsten Feuchtgebiete. Er brütet an grösseren Seen, an künstlich geschaffenen oder natürlichen Kleingewässern sowie an langsam fliessenden Flussabschnitten und Altarmen. Vor allem während der Brutzeit ist eine dichte Vegetationszone über und unter Wasser wichtig, die Brut- und Rückzugsraum bietet. Im Uferbereich sind das meist ausgedehnte Röhrichtbereiche, aber auch dichte Seggenriedabschnitte. Häufig sind diese Bereiche noch mit kleinen Wasserstellen durchsetzt.
Die Qualität des Wassers spielt ebenso eine grosse Rolle, damit der Zwergtaucher in diesen Bereichen genug Nahrung findet. Die Uferbereiche sind dabei meist eher flach und bieten bei klarem Wasser gute Jagdgründe. Dort finden die Vögel Insekten und deren Larven sowie kleine Schnecken oder Kaulquappen. Vor allem im Winter werden auch gerne kleine Exemplare von Fischen wie Flussbarsch oder Groppe gefangen. Dabei machen die Zwergtaucher ihrem Namen alle Ehre und können bis zu 15 Sekunden abtauchen. Bei Gefahr können sie aber auch länger unter Wasser bleiben, wonach sie dann oft in der Vegetation nur langsam und vorsichtig auftauchen.
Eine ausgeprägte Vegetation über und unter Wasser ist wichtig, damit der Zwergtaucher für sich und seine Jungen genügend Nahrung findet.
Feuchte Nester und bunte Jungen
Die Balz des Zwergtauchers beginnt im Frühjahr. Vor allem von April bis Juni sind die auffälligen Triller zu hören, die häufig im Duett vorgetragen werden. Aber auch über den Rest des Jahres nutzen die Taucher diese Rufe immer wieder zur Revierverteidigung oder zur Paarbindung. Als Drohanflüge und zur Balz kann man dabei auch ihren «Fluglauf» gut beobachten: Mit ihren kleinen Flügeln sind sie nicht die besten Flieger und müssen zum Abheben erst mehrere Meter unter Flügelschlagen über die Wasseroberfläche laufen, bevor sie abheben können.
Das recht feuchte Nest besteht in der Regel aus Pflanzenteilen und treibt auf dem Wasser oder ist an Uferpflanzen verankert. Bis Ende Juli finden oft zwei Bruten aus durchschnittlich je fünf Eiern statt. Das Nest wird dabei kontinuierlich weitergebaut, was schon so manche Brut vor steigendem Wasserpegel gerettet hat.
Die Jungen haben einen rot gemusterten Kopf und können im Notfall sofort schwimmen und abtauchen. Lieber lassen sie sich aber noch eine Zeitlang auf dem Rücken der Eltern umhertragen. Dort oder auf dem Nest werden sie auch noch von den Eltern gefüttert, bis sie mit rund 45 Tagen flügge sind.
Der Zwergtaucher baut ein Schwimmnest, dass er bei steigendem Wasserspiegel auch erhöhen kann.
Ein Botschafter für naturnahe Gewässer
Um dem Zwergtaucher zu unterstützen, ist es wichtig, bestehende Brutgebiete und deren Qualität sicherzustellen. Aber auch die Wiederherstellung ehemaliger Gewässer oder die Neuschaffung neuer Lebensräume sind wichtig. Der Zwergtaucher nimmt gerne neue Gewässer mit ausreichender Vegetation an und stellt somit eine wichtige Pionierart dar. Sowohl ein ausreichender Gewässerraum mit abwechslungsreicher Gestaltung als auch die Einhaltung von Richtlinien zur Wasserqualtität bezüglich Nährstoff- und Pestizidbelastung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Letztlich kommt ein gutes Netzwerk aus unterschiedlichen Feuchtgebieten vielen Tierarten zugute und stellt ein wertvolles Mosaik für ein zukunftsfähige Ökologische Infrastruktur dar. Als Botschafter für naturnahe Gewässer mit guter Qualität bereitet er damit vielen anderen Tierarten den Weg.
Foto: Chiara Scandolara
Im Winter kann man auch kleinere Ansammlungen des Zwergtauchers beobachten, wie hier in der Bolle di Magadino. Der Schilfgürtel dient nicht nur als Brutplatz, sondern auch als Rückzugsort zur kalten Jahreszeit.
Vogel des Jahres 2023:
Sumpfrohrsänger
BirdLife Schweiz wählt den Sumpfrohrsänger zum Vogel des Jahres 2023. Er ist ein typischer Vertreter feuchter Lebensräume mit Gräben, Hochstauden und Weidengebüsch und besiedelt vor allem das Schweizer Mittelland in den Verlandungszonen von Flüssen, Bächen, Seen und Grabenböschungen. Ein Grossteil seiner ursprünglichen Lebensräume wurde in den letzten 150 Jahren trockengelegt und zerstört. Um dem Sumpfrohrsänger zu helfen, müssen seine Lebensräume im Rahmen des Aufbaus einer funktionsfähigen Ökologischen Infrastruktur wiederhergestellt, langfristig gesichert und in qualitativ hochwertigem Zustand erhalten werden
Dokfilm über den Sumpfrohrsänger
Porträt
Der Sumpfrohrsänger
Der Sumpfrohrsänger ist ein unscheinbarer Singvogel, etwas kleiner als ein Spatz. Die Oberseite ist braungrau gefärbt, die Unterseite ist gelblichweiss. Typisch sind die weissliche Kehle und der spitze Schnabel. Die sichere Artbestimmung erfolgt in der Regel über seinen aussergewöhnlichen Gesang. Denn der ist alles andere als beliebig!
Foto: Martin Becker
Der Sumpfrohrsänger lässt sich optisch kaum von seiner Zwillingsart, dem Teichrohrsänger unterscheiden.
Unglaublicher Imitationsreichtum
Der Gesang kann tagsüber gehört werden, wird aber vor allem in der Dämmerung uns nachts vorgetragen. Er besteht aus einem fast ununterbrochenen Schwall aus quirlenden und pfeifenden Lauten. Besonders sind seine brillanten Imitationen der Stimmen anderer Vogelarten, die er in seinen Gesang einbaut: über 200 verschiedene Arten sind nachgewiesen. Dabei beschränkt er sich nicht nur auf Vogelstimmen, die er hierzulande lernt, sondern imitiert auch Vögel aus dem südöstlichen Afrika, deren Gesänge er im Winterquartier und auf dem Zugweg aufgeschnappt hat. Dieser Imitationsreichtum ist in der europäischen Vogelwelt einmalig. Dem Zuhörer erschliesst sich ein wundersames Konzert aus einer Variation von Rufen und Gesängen aus den europäischen Brutgebieten, gepaart mit rätselhaften Stimmen aus Afrika.
Foto: Mathias Schäf
Diese Grabenböschung mit Hochstauden und niedrigem Weidengebüsch bietet einen optimalen Lebensraum für den Sumpfrohrsänger.
Gräben und weitere Feuchtflächen
Der Sumpfrohrsänger bewegt sich geschickt in dichter Vegetation aus Hochstauden, Schilf und Weidengebüsch, häufig in Grabenböschungen oder in Verlandungszonen von Seen. Dabei ist er nur selten zu sehen und bleibt meist in dichter Deckung verborgen. Er ernährt sich von Insekten, die er in der dichten Vegetation, in Ausnahmefällen auch am Boden erbeutet. Das Nest wird in senkrecht stehenden Hochstauden mit ausreichend Blättern und Querverzweigungen gebaut, häufig in von Brennnesseln und Spierstauden dominierten Pflanzenbeständen. Beide Partner brüten üblicherweise zwischen 3 und 6 Eiern aus. Der Sumpfrohrsänger kommt erst Mitte bis Ende Mai aus seinen afrikanischen Überwinterungsgebieten zurück und ist damit einer der spätesten Ankömmlinge in der hiesigen Vogelwelt. Vermutlich auch aus diesem Grund findet in der Regel nur eine Jahresbrut statt.
Foto: Patrick Donini
Im Gesang können Imitationen von über 200 Arten eingebaut werden.
Lebensräume entwässert und zerstört
In den letzten 150 Jahren wurden über 90% der Feuchtgebiete in der Schweiz entwässert und zerstört. Insbesondere die eher trockeneren Teile der Feuchtgebiete wurden spätestens im zweiten Weltkrieg oder bei nachfolgenden Meliorationen in Ackerland umgewandelt. Geeignete Brutgebiete sind daher auch im Landwirtschaftsland ausserhalb von Schutzgebieten flächig verschwunden. Da Grabenböschungen oftmals viel zu früh und grossflächig geschnitten werden, werden zudem zahlreiche Bruten des Sumpfrohrsängers zerstört.
Mit der Ökologischen Infrastruktur neue Lebensräume schaffen
Bei den Feuchtgebieten, in denen man den Sumpfrohrsänger heute noch antreffen kann, handelt es sich oft um Schutzgebiete, wie z. B. um Flachmoore oder Auengebiete von nationaler Bedeutung. Ein grosser Teil der Population des Sumpfrohrsängers ist im Mittelland auf derartige Kernlebensräume angewiesen. Zentrale Aufgabe bei der Erarbeitung einer tragfähigen Ökologischen Infrastruktur ist es demnach, weitere Flächen als Kerngebiete auszuscheiden und langfristig zu sichern. Die neu geschaffenen Gebiete müssen, wie auch die bestehenden Kerngebiete, mit einer differenzierten Pflege in gutem Zustand erhalten werden, damit die Qualität für den Sumpfrohrsänger und weitere gefährdete Arten dieses Lebensraums längerfristig erhalten bleibt. Das bedeutet unter anderem die grossflächige Verbuschung und das Aufkommen von Bäumen zu verhindern, wobei kleinere Buschgruppen und niedriges Weidengebüsch durchaus erhalten bleiben sollen. Gräben mit Hochstauden sind wertvolle Lebensräume, die auch gute Vernetzungsmöglichkeiten für viele Arten bieten und sollten erst im September abschnittsweise gemäht werden. Überständige Vegetation aus Schilf und Hochstauden sollte dabei vor allem entlang von Gräben und an gut wasserversorgten Standorten wie z. B. Senken über den Winter stehen gelassen werden. Dies bietet zum einen auch anderen Tieren einen wichtigen Lebensraum in der kalten Jahreszeit. Zum anderen findet der Sumpfrohrsänger im Folgejahr ein gut strukturiertes Mosaik aus neuer und alter Vegetation nach seiner Rückkehr aus den weit entfernten Überwinterungsgebieten.
Foto: Angela Kaufmann
Dieser Graben wurde abschnittsweise gemäht, wobei ein Teil der Vegetation über den Winter stehen bleibt. So findet der Sumpfrohrsänger ein gut strukturiertes Habitat im nächsten Jahr.
Quelle: https://www.birdlife.ch/de/content/vogel-des-jahres-2023-sumpfrohrsaenger
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